Buch-Empfehlungen

Es enthält Tagebucheinträge der Bewohner und alte Alltagsgegenstände wie einen Petroleumkocher, Zeitungsausschnitte, Lebensmittelkarten, Feldpostbriefe, Kinderspielzeug, Unterhosen und Grammophone. Es ist die 100-jährige Geschichte eines Landes, erzählt durch Menschen und Gegenstände.

Das Buch handelt von Familientraditionen und Erinnerung. Die Autoren sagen, dass „Lieder im Radio, Bücher und Kleidung im Schrank, das spärliche oder reichhaltige Essen am Familientisch manchmal ehrlichere Zeugen sind als die Menschen selbst.

Man muss nur ihren Geschichten lauschen. Genau das haben wir getan und es den Lesern unverfälscht weitergegeben, damit sie eine Reise in die Vergangenheit unternehmen können...“

Die Illustratorin Anja Desnizkaja bat ihre Follower, die an den Stationen der Transsibirischen Eisenbahn leben, über ihr Leben, ihre Lieblingsorte und Speisen zu berichten und lokale Ausdrücke und Redewendungen zu teilen. 76 Personen aus 36 Städten und Dörfern antworteten und stellten gern die nötigen Informationen zur Verfügung.

Außerdem enthält das Buch historische Erläuterungen, Schaubilder und statistische Daten.

Der Urgroßvater von Alexandra Litwinowa arbeitete als Lokführer auf der Transsibirischen Eisenbahn und heiratete eine Adlige, weshalb diese Geschichte für die Autorin eine sehr persönliche Bedeutung hat: „Es war eine unstandesgemäße Verbindung, aber damals galt der Beruf des Lokführers als romantisch.“

Es enthält sowohl lehrreiche Informationen, als auch Rätsel und Rezepte für nationale Gerichte, dazu farbenfrohe Panorama-Illustrationen mit zahlreichen kleinen Details. Man kann die Seiten lange betrachten, Bekanntes und Neues, Überraschendes entdecken.

Es fühlt sich an, als würde man tatsächlich die intensiven Marktgerüche wahrnehmen, fremde Sprachen hören, in eine andere Welt eintauchen und dabei Erdbeeren mit kandierten Jalapeños oder äthiopische Sambusa probieren.

Wenn man sich langweilt und die Eintönigkeit um sich herum spürt, sollte man unbedingt zum Klettenfeld aufbrechen. Es liegt ganz in der Nähe, etwas außerhalb des Stadtzentrums, in einem Viertel mit alten Häusern, wo jeder jeden kennt und jeder Hof voller Grün und Wunder ist.
Hier spielen die Kinder den ganzen Tag auf einem solchen Hof, haben treue Freunde und genießen Spiele, die die Kinder aus den modernen Hochhäusern längst nicht mehr kennen. Diese kleinen, berührenden Geschichten, durchzogen von Düften wie Lindenblüten, Pappeln, frischer Luft und Kirschsaft, begleiten das Leben der Kinder dieses Hofes und ihre Abenteuer – nicht immer fröhlich, aber stets mit einem guten Ende.
Die Kinder des Hauses am Klettenfeld haben großes Glück, denn in ihrer Nähe sind freundliche, manchmal ein wenig wunderliche Erwachsene: eine Biologielehrerin, der Tierarzt Ambrosius, der sich um Tiere kümmert, und sogar eine echte Hexe. Sie alle helfen in schwierigen Momenten und schaffen Wunder, die verhindern, dass die Langeweile den Hof ergreift.
Diese Langeweile, die wie eine Krankheit oder seltsame Gestalt erscheint, wohnt ausschließlich im umzäunten, elitären Gebäude, das nur durch ein bewachtes Tor erreichbar ist. Dort leben Kinder, die nicht gerne spielen, andere verspotten und niemanden unterstützen – sie lachen über jene, die anders sind. In diesem Hof lebt ein bissiger Wachhund, und selbst das Schaukeln kostet Geld.
Doch die Geschichte handelt nicht vom Gegensatz zwischen diesen beiden Höfen. Sie erzählt vielmehr von Wundern, die wir überall entdecken können, solange wir jung sind, und vielleicht auch davon, dieses Geschenk ein Leben lang zu bewahren, wenn wir Glück haben. Es ist eine Geschichte über Zusammenhalt und Mitgefühl, über den Duft von Kirschen und frisch gebackenen Keksen, über Klettenbüsche, Spiele bis in die Nacht, Sterne, Geschenke und sprechende Katzen. Vor allem geht es um das Schönste in der Kindheit – Freundschaft und den Glauben an Wunder.

Viele Buchgrüße,
Sveta

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und Harman, ein Junge, der gerade sechs Jahre alt geworden ist, wird bald in die Schule gehen. Drei ältere Tanten kommen zu Besuch auf ihr Landhaus, der Junge findet einen toten Spatz, versucht, einen Wackelzahn zu lockern, um ein bisschen älter zu wirken, und spricht mit den Erwachsenen über Ängste und Kleinigkeiten, über den Tod, über Marienkäfer und Skateboardfahren. Kleine Ereignisse und tiefe, einfache Alltagsbeobachtungen werden uns aus der Perspektive des Kindes gezeigt – feine Beobachtungen, paradoxe Schlussfolgerungen und ein guter Humor. Dazu kommen wundervolle Illustrationen des Autors selbst, die das Buch zu einem echten kleinen Schatz machen, den man nur selten findet! Ein schönes Geschenk für alle – für jene, die ihre Milchzähne verlieren wie Harman, und für jene, die vor dem Schlafengehen ihre Zahnprothesen ablegen, wie seine Tanten mit Namen wie die Blumen im Garten.

Viele Buchgrüße,
Sveta

George, der eckige Hund in strahlendem Fuchsia, steckt voller Widersprüche und wird von inneren Leidenschaften zerrissen. Einerseits will er der perfekte Begleiter sein und das seinem Herrchen Harris gegebene Versprechen halten, sich gut zu benehmen, während dieser abwesend ist. Andererseits träumt er davon, einen ganzen Kuchen zu verschlingen und einer Katze hinterherzujagen, während er dabei alles in seinem Weg zerstört. Doch was wird George tun?
Diese kompakte, aber äußerst ausdrucksstarke Geschichte handelt von den endlosen Qualen der Entscheidung, der inneren Motivation, dem Mut, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, Vergebung und bedingungsloser Freundschaft. Sie ist nahezu alterslos: geeignet sowohl als unterhaltsames Buch für die Kleinsten, als erstes Buch für eigenständiges Lesen oder als Übung in emotionaler Intelligenz für ältere Kinder.
Der irische Illustrator und Kinderbuchautor Chris Haughton ist mit seinem schematischen Stil und den leuchtenden Farben unverkennbar. Diese verleihen den Seiten seiner Werke eine lebendige Dynamik. Im Fokus steht hier nicht so sehr Georges Unfug, sondern seine innere Gefühlswelt. Jede neue Seite zeigt eine neue „hündische“ Pantomime und bietet Anlass, mit Kindern über Emotionen zu sprechen und Empathie zu üben. Gemeinsam können wir überlegen: Wie würde jede:r von uns handeln, wenn wir vor einer so verlockenden, unwiderstehlichen Mülltonne stehen würden?

Darf ich vorstellen: Dagfried, ein Wikinger-Mädchen, das sich von ihren gefügigeren Altersgenossinnen dadurch abhebt, dass sie niemals, unter keinen Umständen, diese furchtbaren Wikinger-Zöpfe zu Schnecken über den Ohren aufdrehen würde. Auch andere Aspekte der alteingesessenen patriarchalen Wikinger-Traditionen sind ihr fremd. Und ernsthaft – wie lange kann man noch diesen widerlichen Trockenfisch essen?
Es reicht! Dagfried baut sich ein Schiff und begibt sich auf eine gefährliche Reise ins Ungewisse – oder besser gesagt, auf der Suche nach unbekanntem Essen, denn Fisch kann sie wirklich nicht mehr sehen. Wer weiß, vielleicht gelingt es ihr sogar, neues Land zu entdecken und es „Dagfriedland“ zu nennen!
Die französische Kinderbuchautorin Agnès Mathieu-Daudé betont, dass Dagfried ursprünglich gar nicht als „feministische Heldin“ gedacht war. Vielmehr wollte sie eine Figur schaffen, die sich gegen die starren Regeln ihrer Gemeinschaft wehrt, um so leben zu können, wie sie es möchte. Dabei erkannte sie, dass Mädchen oft zu feministischen Heldinnen werden müssen, um ihre Wünsche und Träume verwirklichen zu können.
Inzwischen gibt es schon fünf Bücher über die Abenteuer der unerschrockenen Dagfried! Wir dürfen gespannt auf weitere Übersetzungen vom Verlag „Polyandria“ warten, denn eine echte Wendung im Charakter der Heldin scheint bevorzustehen: Auf dem Cover des vierten Buchs ist Dagfried … mit Schneckenlocken an den Ohren zu sehen!

🍰 „So weit oben“ von Susanne Straßer
Nach der vorindustriellen „Rübe“ kommt nun eine urbane Geschichte über Kuchen. Der Schauplatz hat sich von der Gartenparzelle in ein Mehrfamilienhaus verlagert, doch die Idee von Teamarbeit und gemeinsamem Ziel bleibt zeitlos. Auch hier reiht sich eine Figur nach der anderen auf wie Perlen an einer Schnur – ein meditatives Spiel mit Reimen und Rhythmen. Aber wartet auf die überraschende Wendung am Ende: Die Geschichte entwickelt sich plötzlich zu einem spannenden Krimi!
🦉 „Kleine Eule ganz allein“ von Chris Haughton
Diese Geschichte erinnert stark an „Wo ist Mami?“ von Julia Donaldson. Diesmal sucht ein kleiner Uhu nach seiner Mutter, nachdem er im Schlaf aus dem Nest gefallen ist. Eine aufgeregte, hilfsbereite Eichhörnchendame mit ausgeprägtem Retter:innen-Syndrom übernimmt die Suche – allerdings nicht ganz treffsicher.
Der Plot mag nicht neu sein, doch die Umsetzung ist meisterhaft! Die Illustrationen sind humorvoll und gleichzeitig emotional präzise. Modern und detailreich laden sie kleine Leser:innen unter drei Jahren ein, schon früh einen Blick für zeitgenössische Kunst zu entwickeln.
🦖 „Timmi T-Rex und die große Umarmung“ von Jonathan Stutzman
Der kleine T-Rex ist zwar klein, hat aber eine wichtige Lektion gelernt: Wenn jemand traurig ist, braucht er eine Umarmung. Sein Freund Kamm hat es besonders nötig, denn er leidet unter einer schrecklichen Trübsal. Doch der kleine T-Rex steht vor einem großen Problem: Seine kurzen Arme scheinen Umarmungen unmöglich zu machen!
Unermüdlich beschließt er, das Umarmen zu lernen, und bittet seine älteren Verwandten um Hilfe. Jede:r von ihnen hat eine einzigartige Herangehensweise, und so kombiniert er sorgfältige Theorie mit intensiven Übungen. Bald beherrscht er eine Umarmung, die unvergleichlich in ihrer heilenden Wirkung ist!

Alle sind neugierig und stellen verschiedene Vermutungen an: Vielleicht ist es eine Katze, ein kleines Geschenk oder ein Vogel? Die ganze Familie spekuliert über die Antwort.
Diese humorvolle und liebevolle Geschichte über das Warten auf ein Brüderchen oder Schwesterchen wird jede Familie begeistern!

Franklin liebt es, Bücher laut zu lesen, doch alle haben Angst vor ihm, weil er ein Drache ist. Eines Tages trifft er auf das Mädchen Luna, die Bücher genauso liebt wie er. Gemeinsam beschließen sie, eine eigene Buchhandlung zu eröffnen – direkt auf Franklins Rücken!

Jeder von uns hat außergewöhnliche SUPERKRÄFTE: Jemand tanzt gut, liest viel, macht witzige Sprüche oder kocht. Manche sind gut in Mathematik, geschickt oder kreativ.
All das dank der SUPERKRÄFTE!
Wir sind alle einzigartig und unverwechselbar.
Und WELCHE IST DEINE SUPERKRAFT?

Auf der Flucht vor der verhassten Familie Sticks, die Georges Haus während der Abwesenheit ihrer Eltern besetzt hat, begibt sich die berühmte Fünfergruppe wieder auf die Insel Kirrin, wo sie im letzten Jahr einen Schatz — Goldbarren — gefunden hatten. Doch diesmal entdecken Julian, Dick, Ann und George plötzlich Fremde auf der Insel. Nachdem sie einen neuen Koffer auf einem alten Schiffswrack gefunden haben, das vom Sturm auf die Riffe geworfen wurde, vermuten sie, dass es sich um Schmugglergeschäfte handelt. Doch eines Nachts hören die Kinder plötzlich ein Kinderkreischen.